Vom Auftreten

Dez 12, 2020 | Wort zum Sonntag | 0 Kommentare

Geschrieben von Tomas Kaupeny

12. Dezember 2020

Grüß Euch Gott, meine Lieben!

Was soll ich Euch sagen: Wildbewegte Tage liegen hinter uns: Tommi und Lisi sind mittlerweile im Spital, nach zwei dramatischen Nächten hat sich dieser Schritt als unumgänglich notwendig erwiesen. Und ist, Dank des großartigen Entgegenkommens von so vielen Seiten, unkompliziert schnell ermöglicht worden. Lisi und Tommi teilen sich jetzt ein Zwei- Bett-Zimmer auf der Covid-Station bei den Barmherzigen  Brüdern und sind den Umständen entsprechend einigermaßen stabil. Gott sei Dank.

Ich selbst habe heute Abend mein neues Testergebnis erfahren: auch ich  diesmal leider Corona-positiv, wenn auch bis jetzt auch nahezu ohne Symptome. Das bedeutet nun abermals Quarantäneverlängerung: um mindestens 10 Tage… Was heißt: auch am kommenden Sonntag können wir nur im Geist verbunden, räumlich aber getrennt, den 4. Advent begehen. Nach Kräften des Leibes und der Seele…

 

Zur Einstimmung und Entzündung der dritten Kerze auf dem Adventkranz am Sonntag der Vorfreude:

Wort zum Sonntag

Predigt vom 4. 7. 2021

"Es gibt im Menschen den Hang zur Philosophie des "nichts anderes als...Der ganze Mensch is nix anderes als...". Tomas lädt ein zum Nachdenken über die Versuchung der Abwertung des Anderen und zur Wertschätzung des Lebendigen. (m)EINBLICK – CWs KolumneWas Dich noch...

PROPHETEN-LOS ?

Bibelrunde14. Sonntag im Jahreskreis Halleluja. Halleluja. Der Geist des Herrn ruht auf mir. Der Herr hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Halleluja.Eindrucksvoll, wie dieser Vers aus dem Psalm 123 – als „Antwortpsalm“ zwischen den Lesungen –...

Predigt vom 27. 6. 2021

"Zwei Menschen am Abgrund der Verzweiflung begegnen uns im heutigen Evangelium. Zwei Menschen - in den Augen dieser Welt mit aussichtslosen Anliegen..." So beginnt Tomas seine Predigt über die Tochter des Jairus. Er erinnert sich an die Begegnung mit einer jungen Frau...

Bedrohtes Leben

BibelrundeMarkus 4, 35 – 41  Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüber fahren.Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg. Einige andere Boote begleiteten ihn.Plötzlich erhob sich ein heftiger...

Predigt vom 13. 6. 2021 -„Senfkorn“

„Die Worte des Evangeliums atmen ein Wort, dieses Wort ist ein heiliges Wort: Geduld. Alles Lebendige braucht Geduld. Alles hat seine Zeit und alles braucht seine Zeit.“ (TK).Von der Schildkröte Hannibal bis zum ruppigen Friedhofsverwalter am Telefon spannt Tomas den...

Predigt vom 6. Juni 2021

"Familiengeschichten" sind der Ausgangspunkt im Sonntagsevangelium, nicht ungewöhnlich also, dass Tomas Nachschau in der eigenen Familie hält, aber weit darüber hinaus geht und letztlich bei einem der großen Spannungen des christlichen Selbstverständnis landet: den...

Predigt 30. 5. 2021 – Vom Entgegenkommen

"Da trat Jesus auf sie zu." Ausgehend von diesem Wort erzählt Tomas, in welchen Begegnungen und Situationen er das Entgegenkommen Jesu zuletzt erfahren hat. Im Alltäglichen und Zu-Fälligen: Eine Feier im Mutter-Kind-Haus, ein Besuch in einem Obdachlosenhaus,...

Predigt am Pfingstsonntag 23. 5. 2021

"Du kannst die Wahrheit einem Menschen wie einen nassen Fetzen um die Ohren knallen oder du kannst sie ihm hinhalten wie einen Mantel, in den er hineinschlüpfen kann." Wie es ist, einen Beistand an seiner Seite zu haben, das ist der Ausgangspunkt für die...

Quelle und Fels und Licht und Leben…

Pfingstsonntag   Noch ganz lebendig ist der Eindruck, den die Predigt von Tomas am vergangenen Sonntag hinterlassen hat: Die 99 und noch mehr Namen Gottes…  Was zu Pfingsten geschehen ist, lässt sich wohl kaum wirklich beschreiben. Die Berichte sind voll von...

Spiritual zur Einstimmung:

THIS LITTLE LIGHT OF MINE

This little light of mine

I’m gonna let it shine

 

Schriftliche Predigt von Tomas zum 3. Adventsonntag

 

Vom Auftreten

 

Ein Mensch trat auf

Irgendwann, long, long ago, ist auf diesem blauen Planeten der Mensch aufgetreten. Die prähistorische Anthropologie weiß wenig über ihn, – eines aber ist gewiss – er hat seine Toten bestattet. Offenkundig also eine religiöse Rückbindung ins Große Geheimnis. Und bis zum heutigen Tag ganz ursprünglich lebende Stämme und indigene Völker haben nicht nur „eine Art Religion“, sondern es gibt bei ihnen kaum einen Lebensvollzug, der nicht auch religiös geprägt und verankert wäre: Essen, Trinken, Wachen, Schlafen, Träumen, Jagd, Sammeln, Anbau, Ernte, Kinder Empfangen und Großziehen, Geschichten Erzählen, Gesang und Tanz, Tote Begraben… Alles ist dem großen Geheimnis verbunden und schöpft daraus.

Wahrlich: Alle großen Anfänge liegen im Dunkel. Der Anfang des Lebens auf unserem blauen Planeten. Der Anfang des Menschengeschlechts auf dieser Erde. Der Anfang Deines Lebens. Der Anfang jeder Freundschaft. Der Anfang einer großen Liebe. Der Anfang der Berufung. Der Anfang des Todes.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

 

Evangelium vom dritten Sonntag im Advent

Joh 1,6-8. 19-28

 

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war;

sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht,
er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Dies ist das Zeugnis des Johannes:
Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten
mit der Frage: Wer bist du?,
bekannte er und leugnete nicht;
er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija?
Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet?
Er antwortete: Nein.
Da fragten sie ihn: Wer bist du?
Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben.
Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft:
Ebnet den Weg für den Herrn!,
wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
Sie fragten Johannes:
Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist,
nicht Elija und nicht der Prophet?
Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser.
Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt

und der nach mir kommt;

ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Dies geschah in Betanien,

auf der anderen Seite des Jordan,
wo Johannes taufte.

 

…von Gott gesandt

Die Bibel eröffnet uns, im Herzen des Menschen gibt es eine verschüttete Urerinnerung, eine Berufung, einen Auftrag, `die Erde zu bewahren und zu pflegen´. Und eine große Frage: `Kain, wo ist dein Bruder?´ Und ein mickriges Ausweichen: `Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?´
Nun, der Auftritt von uns Menschen gestaltet sich ja oft laut, rücksichtslos und gewalttätig.

Der Deutschprofessor Johann Vogelsang lehrte uns in der 6. Klasse vom Podium aus: „Wisst Ihr, auf der Bühne des Lebens wechseln die Kulissen, es wechseln die Kostüme, wechseln die Fortbewegungsmittel und Geschwindigkeiten, Kriege verschieben Grenzen, die Vernetzung sucht immer neue Wege… Der Mensch aber ist und bleibt dasselbe dunkle Geheimnis. Wie sonst könnten wir Geschichten, die vor Tausenden von Jahren erzählt wurden, heute noch eins zu eins verstehen? Und uns von Büchern, die vor Jahrhunderten geschrieben wurden, berühren lassen…?“
Nun, wenn wir für die Literaturmappe ein Referat über ein bestimmtes Buch halten sollten, aber nur kurz reingelesen und oberflächliche Notizen aus einem Lexikon abgeschrieben hatten, lauteten seine einprägsamen Worte: „Wenn Du´s nicht gelesen hast, sag einfach, es geht um: `Krieg und Frieden´ oder `Mann zwischen zwei Frauen.´ oder `Frau zwischen zwei Männern – darum geht´s fast immer! Oder, besser noch, – kürzer, sag: `Es geht um Liebe und Tod.´ Denn es geht immer um Liebe und Tod…“

Evelyn hab ich im Frauenhaus der Caritas kennengelernt. Mittlerweile ist sie glücklich verheiratet und in Australien eine gesuchte Fotokünstlerin und Malerin. Zum Abschied schrieb sie mir: Jeder Mensch ist was Besonderes. Und dann gibt es auch die ganz besonderen Menschen. Das sind die, die die anderen durch ihre Art wieder daran erinnern, dass sie was Besonderes sind.

Wenn ich mich heute an ihr Abschiedswort erinnere, muss ich an die kleine Greta Thunberg denken. Greta, mit ihrem ernsten Gesicht. Greta, durch autistische Wahrnehmung reich begabt und zugleich beschwert. Das Mädchen, das jene uralte biblische Erinnerung zu neuem Leben erweckt in Milliarden von Menschenherzen weltweit. Das trotzige, wütende Mädchen, das ein neues, behutsames Auftreten, einen ehrfurchtsvollen Umgang, und Achtung vor all unseren Mitgeschöpfen einfordert. Das Mädchen, das unzählbar riesige Massen von Jugendlichen in der „Fridays for future“-Bewegung auf die Straße bringt. Sie fordert, und so viele fordern mit ihr! Das ist der erste Schritt. Und das ist Euer gutes Recht und Eure heilige Pflicht, Ihr jungen Menschen. Was das dann aber auch für Euch selber an Verzicht heißen muss, wird der nächste notwendige Schritt sein.
Ein mittlerweile weltbekanntes, ernstes Mädchen, um das es nun wieder still geworden ist. Corona hat Greta den Rang abgelaufen. Hat aber indirekt – so verrückt das klingen mag – ihre Botschaft dreifach unterstrichen…
Ihr Name ist Greta. Greta, das heißt: die Perle.

Sein Name war Johannes

Johannes, das heißt: Gott ist gnädig. Gottes-Gnade. Von Gottes Gnaden.
Johannes´ Auftreten kam, wie Gretas auch, überraschend. Aber: ist uns sowas nicht allen aus dem eigenen Alltag vertraut: da rennt Dich wer auf offener Straße fast nieder. Du stutzt, der auch, dann lachen kopfschüttelnd beide: „Na, des gibt´s ja ned! Gibt´s Hexen? Na, des kann jo ka Zufall sein…“ – „Dich schickt der Himmel! Stell Dir vor, heut´ hab ich den ganzen Tag überlegt, wie ich Dich erreichen kann…“
Oder: Nun endlich – tagelang hast Du´s rausgeschoben – willst Du diesen wichtigen Anruf tätigen, greifst zum Handy und – im selben Augenblick läutet´s. Er/ Sie ist dran.
Zufällig…? Auf die Sekunde genau? Gibt´s da eine Regie dahinter? Lektionen, die uns erteilt werden in der Schule des Lebens?

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht.

Angela hat ein an Enttäuschung, Schicksalsschlägen und Entbehrung reiches Leben hinter sich. In all den Härten, dem Schweren, Unverständlichen ist sie aber nicht verbittert und zerbrochen, sondern ein tiefes Gottvertrauen und große Hilfsbereitschaft ist in ihr herangereift – zum Segen für die vielen. Wenn im Mutter-Kind-Haus Immanuel ein Geburtstag in großer Gemeinschaft gefeiert wird – und das ist nahezu jede Woche – stößt Angela dazu. Ich weiß, warum sie da ist, und lasse die ersten Akkorde und den Rhythmus `ihres´ Liedes erklingen. Da steht sie auf und tritt in die Mitte, breitet beide Arme aus, ihre Füße beginnen in unnachahmlicher Weise wie von selbst zu tanzen, ihr Antlitz strahlt auf, mit geschlossenen Augen ruft sie „Ohh Oh O O O!!!“ Dann schmettert sie los „This little light of mine!“ Während des Liedes bewegt sie sich immer näher Richtung Geburtstagskind, geschickt andere Kinder und Mütter in ihren Tanz eingliedernd. Zum krönenden Schlusspunkt tritt sie mit der Phalanx der Mittänzerinnen einen Schritt zurück. Dann holt sie Schwung mit beiden Armen und fordert in Gesten und Mimik alle Gäste auf, es ihr gleich zu tun. Und wirft nun ein gejauchzt jubelndes „Wow!!“ ausstoßend, dem Geburtstagskind zwei Handvoll unsichtbarer Glück- und Segenswünsche zu: Licht im Herzen, Herz im Licht!
Hunderte Male hab ich diese Szene miterlebt – jedes Mal neu ergriffen. Ein Mensch, der Zeugnis ablegt für das Licht, ein Mensch, dessen Herzensblick immer nach diesen kleinen Lichtln Ausschau hält, und gern davon mitteilt. Eine Möglichkeit für uns alle…?

FÜHR, LIEBES LICHT

Gebet von Kardinal Henry Newman

 

Führ, liebes Licht, im Ring der Dunkelheit
führ du mich an.
Die Nacht ist tief, noch ist die Heimat weit,
führ du mich an!
Behüte du den Fuß: der fernen Bilder Zug
begehr´ ich nicht zu sehn: ein Schritt ist mir genug.

Ich war nicht immer so, hab´ nicht gewusst
zu bitten: du führ an!
Den Weg zu schaun, zu wählen war mir Lust –
doch nun: führ du mich an!

Den grellen Tag hab ich geliebt und manches Jahr
regierte  Stolz mein Herz, trotz Furcht: vergiss, was war!

So lang gesegnet hat mich deine Macht, gewiss
führst du mich weiter an,
durch Moor und Sumpf, durch Fels und Sturzbach
bis die Nacht verrann
und morgendlich der Engel Lächeln glänzt am Tor,
die ich seit je geliebt, und unterwegs verlor.

Von Jerusalem aus werden „Prüfer“ zu Johannes gesandt
…mit der Frage: Wer bist Du?

Und Johannes widersteht der Versuchung des Hochstapelns und ebenso der Tiefstapelei: „Ich bin es nicht!“
Und auch die Verdrehung der Dinge ist nicht seine Art:
So, wie etwa auf einem Bewerbungsschreiben zu lesen stand: „…Zwei Fehler möchte ich an dieser Stelle freilich auch nicht verschweigen. Ich erledige immer mein Tagespensum und oft mehr als das (was man laut Arbeitsmedizinern bekanntlich nicht soll). Allerdings: Wenn ich´s aufgrund der vielerlei Unterbrechungen einmal wirklich nicht schaffe, fertig zu werden, nehme ich mir die Arbeit mit nach Hause, um sie dort zu Ende zu bringen.“

Johannes widerspricht den hohen Vorstellungen, die in ihn hineinprojiziert werden, genauso, wie den darin verpackten Ansprüchen und Vorstellungen:
„Das bin ich nicht. Ich bin es nicht. Nein.“
„Wer bist Du? Was sagst Du über Dich selbst?“
„Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste…“

Ich bin ein sehnsüchtiger Ruf, das Echo eines geheimnisvollen Rufes, der an mich ergangen ist. Der aus der Wildnis des eigenen Herzens durch die vielen Herzen mit ihren Wüsten und Einsamkeiten, Schönheiten und Schrecknissen hallt – und im Namen des Entgegenkommenden um Wegbereitung, Öffnung und Einlass fleht.

Dietrich Bonhoeffer, evangelischer Theologe und Widerstandskämpfer, wurde wie Johannes infolge seines mutigen Auftretens, seiner Wahrheitsliebe und seines Einsatzes für Gerechtigkeit, in eine Gefängniszelle gesperrt. Er schrieb dort, wenige Monate vor seiner Hinrichtung, das Gedicht „Wer bin ich?“
Ihm verdanken wir auch das so tief zu Herzen gehende Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“.

Wer bin ich?
Dietrich Bonhoeffer

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich träte aus meiner Zelle
gelassen und heiter und fest,
wie ein Gutsherr aus seinem Schloss.

Wer bin ich? Sie sagen mir oft,
ich spräche zu meinen Bewachern
frei und freundlich und klar,
als hätte ich zu gebieten.

Wer bin ich? Sie sagen mir auch,
ich trüge die Tage des Unglücks
gleichmütig, lächelnd und stolz,
wie einer, der Siegen gewohnt ist.

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?
Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?
unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,
ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,
hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,
dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,
zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,
umgetrieben vom Warten auf große Dinge,
ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,
müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,
matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

Wer bin ich? Der oder jener?
Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer?
Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler
und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling?
Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer,
das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Dietrich Bonhoeffer (1906 – 1945) war evangelischer Theologe und Mitglied der „Bekennenden Kirche“ und am Widerstanden gegen den Nationalsozialismus beteiligt. 1940 erhielt er Redeverbot, 1941 Schreibverbot, 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf ausdrücklichen Befehl Adolf Hitlers als einer der letzten NS-Gegner, die mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, hingerichtet.

Meine Lieben,

Gott selber will kommen, er zögert nicht,
auf, auf, ihr Herzen, werdet Licht!

Ich danke Euch, Ihr tüchtigen Kinder – Demian, Sophia, Johannes, Mia, Luka, Liam, Wanja, Katharina, Christoph, Benedikt, Veronika, Felizitas, Aminata, Nima – für die wunderschön gestalteten Kuverts, die meine Weihnachtsheferln zu den Kranken und Einsamen bringen werden. Alle Achtung, lauter Kunstwerke!
Und Euch, Ihr tapferen Frauen und Männer vom Haus Sankt Antonius, die eigenen Kummer und Sorge hintanstellen, um anderen Leidensgenossen mit großer Mühe und Feingefühl Freude zu bereiten, indem Ihr Euch an der Kuvert-Aktion beteiligt habt.
Und Euch, Ihr jungen Menschen, die sich Zeit nehmen, in diesem für alle notgedrungen ganz anderen Advent mit persönlichen, guten Worten, Gedanken und Geschichten den Menschen in Heimen und Spitälern Trost und Mut zuzusprechen.
Der reiche Segen, den Ihr austeilt, wird auf Gottes geheimnisvollen Wegen überraschend zu Euch zurückkehren.
Danke auch an alle, die liebevoll in die unterschiedlichsten Vorbereitungen Familie, Freundeskreis, oder die Mentergasse betreffend ihre ganze Sorgfalt und Mühewaltung dreingeben. Und den Heerscharen, die ganz still und leise einfach die vielen Dinge tun.

Eine Freudenbotschaft erreicht mich in dieser Stunde: unser Spitzengitarrist Gabriel und seine liebe Frau Lucila geben Nachricht: „Dürfen wir vorstellen – ein neues Mitglied der Caritasgemeinde – Olivia Kmenta – heute 1 Tag alt“

Herzlich Willkommen, liebe Olivia: „Olivia, schön, dass Du da bist,…“

 

Dankbar für Euer Verständnis und Mitgefühl,

von Herzen

Euer Tomas