Bibelrunde
Eindringlich führen uns die liturgischen Texte des heutigen Sonntags das Geheimnis vor Augen: Jesus lebt! In einer neuen, wirkungsvollen Weise bleibt er seinen Jüngern verbunden. Und siehe da: Ihre Erfahrungen und ihr Tun sind eingebettet in das Wirken des Heiligen Geistes!
Johannes erschließt uns das Bildwort Jesu vom Weinstock und den Reben. So zeigt sich das Netzwerk, das äußere Ereignisse und die Bemühungen der ersten Christen verbindet, in seiner Tiefendimension: Menschen werden zu Türöffnern für den Heiligen Geist!
1. Lesung – Apg 9,26-31
In jenen Tagen,
als Saulus nach Jerusalem kam,
versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen.
Aber alle fürchteten sich vor ihm,
weil sie nicht glaubten, dass er ein Jünger war.
Bárnabas jedoch nahm sich seiner an
und brachte ihn zu den Aposteln.
Er berichtete ihnen,
wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe
und dass dieser zu ihm gesprochen habe
und wie er in Damáskus
freimütig im Namen Jesu aufgetreten sei.
So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus,
trat freimütig im Namen des Herrn auf
und führte auch Streitgespräche mit den Hellenísten.
Diese aber planten, ihn zu töten.
Als die Brüder das erkannten,
brachten sie ihn nach Cäsaréa hinab
und schickten ihn von dort nach Tarsus.
Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samárien
hatte nun Frieden;
sie wurde gefestigt
und lebte in der Furcht des Herrn.
Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.
Evangelium – Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Ich bin der wahre Weinstock
und mein Vater ist der Winzer.
Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt,
schneidet er ab
und jede Rebe, die Frucht bringt,
reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein kraft des Wortes,
das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir
und ich bleibe in euch.
Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann,
sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,
so auch ihr,
wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Wer nicht in mir bleibt,
wird wie die Rebe weggeworfen
und er verdorrt.
Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer
und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben,
dann bittet um alles, was ihr wollt:
Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird dadurch verherrlicht,
dass ihr reiche Frucht bringt
und meine Jünger werdet.
FÜR DIE STILLE ECKE

Das Gebet verändert den Menschen
und der Beter verändert die
Welt.
(Karl Rahner)
Ich brauche Menschen
Ich brauche die Menschen,
die mich gern haben in der Familie,
am Arbeitsplatz, und überall wo ich bin.
Sie machen mich glücklich.
Ich brauche die, die mich nicht gern haben.
Sie geben mir die Erkenntnis meiner Schwächen
und machen mich reifer.
Ich brauche die, die mehr wissen, mehr können oder haben als ich.
Sie helfen mir weiter.
Ich brauche die, die weniger wissen, weniger können oder haben als ich.
Sie geben mir Selbstvertrauen und die Möglichkeit zum Geben.
Ich brauche die, die ähnlich denken und fühlen wie ich.
Sie geben mir den Halt der Gemeinschaft.
Ich brauche die, die ganz anders sind als ich.
Sie bewahren mich vor Enge und Einseitigkeit.
Heinrich Stummer

Jesus,
leg deine Hand auf mich
und halt mich fest!
Ich habe Sehnsucht nach der „Live-Bibelrunde“!
So gerne würde ich mit euch darüber reden,
. was genau ihr mit dem Jesuswort „Bleibt in mir“ verbindet…
. was genau wohl Frucht bringen heißt…
. ob die verdorrenden, verbrennenden Zweige nicht auch an unsere Erfahrungen von Nutz- und Sinnlosigkeit erinnern …?
. welche Erfahrungen wir mit der „liebenden Sorge Gottes“ um seinen „Weinberg“ machen…
und und und…!
Am 5. Mai treffen wir uns wieder!